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Das Ultrakurzzeitgedächtnis

Als Erstes kommt die Information in unser Ultrakurzzeitgedächtnis, eine Art Puffer, in dem alle Informationen, die unsere Sinne erreichen, kurz gepuffert werden. Der Zeitraum, in dem dort die Informationen gespeichert werden beträgt etwa 0,1 bis 2 Sekunden. Dies hat man in verschiedenen Tests erforscht und herausgefunden.

Der deutsche Mathematiker, Physiker und Arzt, Johann Andreas von Segner, befasste sich schon 1740 mit dem Ultrakurzzeitgedächtnis. Bei den ersten Untersuchungen des Ultrakurzzeitgedächtnisses soll er 1740 ein Experiment durchgeführt haben, bei dem er in einem dunklen Raum eine glühende Kohle an einem Rad rotieren ließ. Das Rad nahm an Geschwindigkeit zu. Die Testpersonen sollten sagen, wann sie nicht mehr eine einzelne Kohle, sondern einen geschlossenen Lichtkreis wahrnehmen. Anhand dieses Übergangsmoments bestimmte Segner die Speicherdauer des Ultrakurzzeitgedächtnisses. Diese lag bei 0,1 bis 0,5 Sekunden. Das Gehirn kann nur dann einen Kreis wahrnehmen, wenn es sich noch lange genug daran erinnert, wo dieser Punkt vorher war.

Ein weiteres Experiment machte der US-Amerikaner George Sperling 1960. Er zeigte Versuchspersonen mehrere Reihen von Buchstaben in variierenden Zeitintervallen. Dann entfernte er eine Reihe von Buchstaben, und die Testpersonen sollten die fehlende Reihe wiedergeben. Dabei fand er heraus, dass die Erinnerungen sehr schnell verblassen. Mit dieser Methode konnte gezeigt werden, dass das Ultrakurzzeitgedächtnis Informationen über zwischen 15 Millisekunden bis ca. 2 Sekunden speichern kann.